Wettbewerb - Demokratisch Handeln 2023
Mölln nach Mölln - Zwischen Erinnern und Vergessen

Themen:

• Geschichte & Erinnern

Fünf Möllner Schülerinnen starten 2022 zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. anlässlich des 30. Jahrestages der Möllner Brandanschläge ein Zeitzeug:innen-Projekt. Den Impuls dazu liefert eine Fotoausstellung mit Bildern des Hamburger Fotografen Andreas Walle zu diesem Thema.

Der Fokus des Projekts liegt auf dem ersten Anschlagsort des 23.11.1992 in der Ratzeburger Straße, da der rassistische Brandanschlag dort und die betroffenen Menschen im Gedenken der vergangenen Jahrzehnte wenig vorkommen. Die Teilnehmenden führen zahlreiche Interviews mit Überlebenden und Betroffenen. Sie lassen Menschen zu Wort kommen, die diesen Brandanschlag überlebt haben, und liefern Hintergründe zum Anschlagsgeschehen. Unterstützt und koordiniert werden sie vom Sozialtrainer Ercan Kök, einem Multiplikator in der türkeistämmigen Community in Mölln, der auch den Kontakt zu den Überlebenden herstellt. Die Jugendlichen führen Interviews, erarbeiten eine Zitatsammlung, recherchieren Fotos. Das Material findet Eingang in die Ausstellung „Mölln nach Mölln – Zwischen Erinnern und Vergessen“. Im Oktober 2023 wird sie erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Projekt ist nicht abgeschlossen und wächst weiter. Zudem hat es eine Diskussion darüber angestoßen, inwieweit das öffentliche Gedenken am Anschlagsort heute noch zeitgemäß und im Sinne der Überlebenden ist.

[Mölln, 2023]