Themenbereiche
Die Themenbereiche spiegeln die Vielfalt der Projekte wider und sollen diese nach außen tragen. Bei der Bewerbung ordnen sich die Projekte selbst einem Themenbereich zu. Dies ist für die spätere Auffindbarkeit in der Projektdatenbank des Wettbewerbs wichtig und dient der Strukturierung der Juryarbeit. Der Wettbewerb umfasst die folgenden Themenbereiche:
Kommune & Lokales
Demokratie findet vor Ort statt, sie lebt im kommunalen und nachbarschaftlichen Umfeld, in der Stadt ebenso wie in der ländlichen Umgebung, in lokalen Einrichtungen oder Vereinen. Gute Beispiele zeigen, dass Demokratie und Beteiligung im eigenen Lebensumfeld erfahren und gestaltet werden. Ob Gespräche mit Politiker*innen vor Ort, ob ein Engagement in Institutionen vom Krankenhaus bis zur Senioreneinrichtung, ob in lokalen Unternehmen – immer geht es um das Mitmachen. Herausforderungen werden angesprochen, Lösungen gesucht und gefunden. Ob Schülerfirma, Arbeitsgemeinschaft, Verein, ob kommunale Anliegen, lokale Umweltpolitik, Integration: Es geht um demokratisches Handeln im unmittelbaren Lebensumfeld.
Schule & Lernen
Der Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen findet vor allem in der Familie und der Schule statt, aber auch im Jugendclub oder im Verein. Die Beispiele zeigen, wie Kinder und Jugendliche in ihrem Lernumfeld die Demokratie stärken: bei der Gestaltung ihres Schullebens und ihrer Beziehungen, bei politischer Mitbestimmung in Schülervertretungen und Kinderparlamenten, in der Redaktion der Schülerzeitung oder in einer AG. Demokratisches Handeln ist aber nicht auf die Schule begrenzt, sondern findet im weiteren Lebensumfeld statt, im Jugendzentrum oder in einer Jugendorganisation. Demokratisches Handeln beginnt im Alltag.
Geschichte & Erinnern
„Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen“ (William Faulkner). Wir gestalten die Zukunft der Demokratie in Verantwortung und Freiheit auch mit Blick auf die Vergangenheit. Die Beispiele verbinden Erinnerung und Zukunft. Sie verdeutlichen, dass Geschichte nicht nur in der „großen Politik“, sondern vor Ort gemacht wird und auf allen Ebenen der Gesellschaft verantwortet wird. Ob der Beginn der Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg, der Aufbruch der Demokratie im 19. Jahrhundert, der Zusammenbruch der Demokratie im Nationalsozialismus, ob demokratische Bewegungen in Osteuropa, Kalter Krieg oder deutsche Einheit – die Beispielprojekte nehmen geschichtliche Ereignisse in der eigenen Region zum Anlass, sich über demokratisches Handeln heute zu vergewissern. Sie tragen durch Erinnern zur lebendigen Demokratie bei.
Welt & Umwelt
Demokratisch handeln bedeutet auch, über lokale Grenzen hinauszudenken. Globalisierung und Digitalisierung schaffen eine Vernetzung der Welt nie gekannten Ausmaßes. Globale Wirtschaftsstrukturen bringen mehr Wohlstand, aber auch neue Benachteiligungen. Die Digitalisierung bringt Menschen und Länder weltweit zusammen, demokratisiert Informationen und Kommunikation, birgt aber auch neue Bedrohungen der Menschen- und Bürgerrechte oder der Verbreitung von Hass. Der Klimawandel bedroht die Zukunft, bringt aber auch technisches Innovationen und neues politisches Engagement für das Gemeinwohl hervor. Die Beispiele zeigen, wie sich Kinder und Jugendliche mit diesen Themen auseinandersetzen. Sie interessieren sich für Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen, für das Verhältnis von Mensch und Natur, ebenso wie für globale Entwicklungsfragen und nachhaltiges Handeln.
Zusammenleben & Inklusion
Demokratie heißt, verschiedene Interessen miteinander in Einklang zu bringen, miteinander gut auszukommen – bei Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen und in Anerkennung unserer Verschiedenheit, ohne Gewalt und im friedlichen Wettstreit der Meinungen und Argumente. Jeder Mensch hat Vorurteile. Doch Zuschreibungen an Menschen und soziale Gruppen oder gar die Ausgrenzung von Menschen sind eine Gefahr für die Demokratie und das Zusammenleben. Die Beispiele zeigen demokratisches Handeln für gesellschaftlichen Zusammenhalt ohne Diskriminierung und Ausgrenzung, gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Gewalt. Sie sehen Individualität und Vielfalt als Stärken der Demokratie und sensibilisieren ihre Umgebung dafür. Sie nehmen die universellen Menschenrechte zur Grundlage ihres Handelns. Sie setzen sich für Zivilcourage in der Schule, in der Kommune, in der Region und im Land ein.