Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 1997
Kooperationsprojekt Hauptschule - Universität Tübingen: Freire im Unterricht
Themen:
- Internationale Hilfe
Warum wird die Pädagogik des Brasilianers Paolo Freire in Europa zwar gelesen, aber kaum an Schulen und Hochschulen umgesetzt? Weil es keine Unterdrückung im Elternhaus, Schule, Hochschule und Gesellschaft gibt? Weil "Befreiung" kein Thema von Unterricht ist? Weil europäische SchülerInnen und StudentInnen ganz andere Probleme haben? Antworten auf diese Fragen soll ein Projekt geben, das für 22 Schüler der Tübinger Hauptschule Innenstadt und Studenten der Universität Tübingen die Pädagogik Freires zur Praxis werden lässt. Das Projekt findet als gemeinsames Seminar für Schüler und Studenten in den Räumen der Schule statt und will die existentiellen biographischen Probleme, Wünsche und Hoffnungen der Teilnehmer erarbeiten. Der organisatorische Rahmen des Projektverlaufs wird durch drei Bereiche vorgegeben bzw. eingegrenzt: Vom Sammeln, Reflektieren und Auswählen von Begriffen, die für das Leben der Teilnehmer existentiell bedeutsam sind, sollen sie zu Bildern kommen, die diese Begriffe umsetzen, um sie schliesslich in einzelnen Szenen darzustellen. Letztes Produkt der Arbeit sind szenische Darstellungen, die ausgewählte existentielle Lebenssituationen der Beteiligten mit ihren Ängsten und Hoffnungen zeigen. Der Lernprozess ist angelegt als eine fortschreitende Konkretisierung vom Begriff über das Bild zur Handlung, bezogen auf die jeweiligen Lebensvorstellungen und -umstände. Der gesamte Projektverlauf wird von den Teilnehmern in Form von Rückmeldebögen reflektiert und dokumentiert und soll in einer Ausstellung ihren Abschluss finden. (PB)
[Tübingen, 1997]
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