Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2011
Das kleinste Museum
Themen:
- Geschichte, Lokalgeschichte, etc.
Das kleinste Museum der Welt steht im Mittelpunkt des Projektes des Georg-Agricola-Gymnasiums aus Glauchau: Ein Schüler und eine Schülerin der Geschichts-AG konzipieren verschiedene Ausstellungen, die sich um die Geschichte der Kaserne im 20. Jahrhundert sowie die Militärhistorie Glauchaus drehen.In Glauchau entsteht zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine grosse Kaserne; die Gebäude werden in den 1990er Jahren abgerissen, nur noch der Torbogen und das Postenhäuschen bleiben sanierungsbedürftig stehen. Zwei Jugendliche des Abiturjahrgangs 2011 beschliessen, als zu bewertende "besondere Lernleistung" (BELL) eine Ausstellungsreihe für das 80x80cm grosse Häuschen zu konzipieren. Die Idee dazu hat ihr Geschichtslehrer gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Klier & Partner entwickelt; finanzielle Unterstützung erhält das Projekt durch das Berufsschulzentrum Glauchau, zahlreiche Firmen und Geld- sowie Sachspenden. Die von den beiden Schülern konzipierten Ausstellungen konzentrieren sich jeweils auf eine bestimmte Epoche seit dem Bau der Hammer-Kaserne im Jahr 1913, wie z.B. auf die Weimarer Republik, die sowjetische Besatzungszeit und die DDR. Die erste Ausstellung stellt den Bau der damaligen König-Friedrich-August-Kaserne und ihren Architekten, Reinhold Ulrich, vor, der ausserdem den Bismarckturm und das Postgebäude Glauchaus erbaut hat. Für ihre Recherche nutzen die Abiturienten das Kreisarchiv, das Museum Hinterglauchau und sie befragen Bürger Glauchaus, die ihnen das Alltagsleben rund um die Kaserne schildern. Weitere Unterstützung erhalten die Jugendlichen vom Projekt "Zeitensprünge" in Form von Geld und der Teilnahmemöglichkeit an Veranstaltungen und Seminaren, in denen sie mehr über das Recherchieren und die Aufarbeitung von historischen Sachverhalten lernen. Die praktische Gestaltung des Museums übernehmen die Fachoberschüler des BSZ Glauchau, die unter Anleitung ihres Praxislehrers defekte Putzstellen entfernen und erneuern, das Dach ausbessern und die Innenwände neu verputzen und streichen.Die Schüler präsentieren ihre Arbeit den ehrenamtlichen Denkmalpflegern des Freistaates Sachsen und ernten viel Lob sowie ein Dankesschreiben des Sächsischen Staatsministeriums und des Landesamts für Denkmalpflege. Zudem erhalten sie eine Auszeichnung des Pegasus-Projektes der EU, welches der jüngeren Generation historische Denkmäler nahebringen will. Schlussendlich bemüht sich die Geschichts-AG nach Eröffnung der ersten Ausstellung, ihr "kleinstes Museum der Welt" im Guinnessbuch der Rekorde unterzubringen. (KB)
[Glauchau, 2011]
Kontaktdaten
Georgius-Agricola-GymnasiumPestalozzistrasse 85
8371 Glauchau