Demokratisch Handeln - Der Wettbewerb 2014
Kinderarbeit in der Landwirtschaft in Malawi und Usbekistan

Themen:

  • Kinderrechte, Kinderpartizipation

"Ein Label gegen Kinderarbeit" ist ein Projekt an der Beruflichen Oberschule Regensburg. Hier arbeiten derzeit etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler mit mittleren Bildungsabschlüssen darauf hin, die Fachhochschulreife oder das Abitur zu erreichen. Im Religionsunterricht beschäftigen sich die Beteiligten mit dem Thema "Wirtschaft und Ethik – Formen der Versklavung" und stossen während ihrer Arbeit auf unterschiedliche Facetten von Kinderarbeit. Als Folge der Beschäftigung mit dieser, aus ihrer Sicht, starken Ungerechtigkeit, wollen sich die Jugendlichen gegen Menschenrechtsverletzung engagieren. Neben einem Wettbewerb, der ein Label hervorbringen soll, mit dem Produkte gekennzeichnet werden können, die ohne Kinderarbeit hergestellt werden, verfassen sechs Engagierte jeweils eine Seminararbeit.In einer der Arbeiten wird die Kinderarbeit in der Landwirtschaft am Beispiel von Malawi und Usbekistan betrachtet. Zunächst umreisst die Arbeit die gesellschaftlichen Zusammenhänge und Hintergründe, die zu Kinderarbeit führen. An einem konkreten Einzelschicksal eines Jungen, dessen Eltern verstorben sind und drei Kinder hinterlassen, die plötzlich auf sich allein gestellt sind, lassen sich diese erkennen. In Usbekistan werde Kinderarbeit auch vom Staat angeordnet und organisiert. Während der dreimonatigen Erntezeit im Sommer und Herbst würden die Schulen geschlossen und Kinder zur Baumwollernte zwangsmobilisiert. In diesem Zusammenhang würden staatlicherseits enorme Repressalien angewendet, um die Bauern dazu zu bringen, den staatlich festgesetzten Ernteplan zu erfüllen. Jährlich würden 28.000 Menschen während der Arbeit auf den Plantagen sterben. Eine wichtige Möglichkeit, diesem Problem entgegenzuwirken, sei der Einkauf von Produkten aus fairem Handel. Es gibt verschiedene Siegel, die nur unter Einhaltung bestimmter Kriterien an einem Produkt angebracht werden dürfen."Wenn diese Kriterien eingehalten werden, dann ist dies ein grosser Schritt weg von der Kinderarbeit und hin zu einer fairen Produktion von Gütern." Darüber hinaus würden viele Hilfsorganisationen Patenschaften für Kinder in Entwicklungsländern anbieten. Mithilfe der finanziellen Unterstützung aus diesen Patenschaften könnten Nahrungsmittel und Kleidung gekauft und eine medizinische Versorgung bezahlt werden. All die bestehenden Möglichkeiten, Kinderarbeit entgegenzuwirken, müssten weiter ausgeweitet werden, um nachhaltig wirksam zu werden. (MaS)

[Regensburg, 2014]

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