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Präsentation der Ergebnisse des Erfahrungsaustausches

Nach dem gemeinsamen Start in den zweiten Tag der „Lernstatt Demokratie“ setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Erfahrungsaustausch in Gruppen fort, den sie am Eröffnungstag in der Ausstellung bereits begonnen hatten. In diesen Runden kamen die Erfahrungen von Schülerinnen, Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern mit ihren Projekten zur Sprache. In dem von den Regionalberatern und Jurymitgliedern des Förderprogramms  moderierten Erfahrungsaustausch in den Gruppen wurden Projekte skizziert und Probleme, aber auch maßgebliche Wirkungen und Erfolge diskutiert. Um die Ergebnisse der sieben Gruppendiskussionen allen Teilnehmern der „Lernstatt Demokratie“ zu vermitteln, galt es auf kreative Weise eine Präsentation zu erarbeiteten.

Erfahrungen und Ergebnisse auf der Bühne

Nach dem Mittagessen trafen sich die Teilnehmer der „Lernstatt Demokratie“ in der Aula der Friedensschule zu dieser Plenumspräsentation. Jede der sieben Gruppen fand eine individuelle Form, um Anregungen und Ergebnisse kundzutun und die Möglichkeiten demokratischen Handelns in der Schule anschaulich auf den Punkt zu bringen. In Form kleiner Theaterstücke, als Lied oder lebhafter Vortrag wurde dabei deutlich, was die vielen Projekte vereint. Sehr einprägsam waren Melodie und Text des Liedes, das die zweite Gruppe präsentierte: „Lass uns Freunde sein – niemand steht allein – in der neuen Welt aus Menschlichkeit und Mut.“ Mit diesem Lied wurde musikalisch dargeboten, was sich in den einzelnen Projekten zu Schülerpatenschaften, Fußball, Naturerlebnissen, Theater, Menschenrechten sowie Frieden und Freiheit entfalten ließ: andere motivieren, versuchen gemeinsam die Welt durch politische Prozesse zu verändern, Respekt voreinander haben sowie andere bewusst und achtsam erleben und kennen lernen. Moderatorin Leonie Kusch betonte entsprechend, dass Demokratie nicht nur ein „Staatskonstrukt“ sei, sondern vor allem bedeute, etwas zu ändern: „Demokratie ist das, was wir tun.“

Etwas wissen und begründet tun

Die nächste Gruppe stellte die Ergebnisse ihres Erfahrungsaustausches in Form von Fragen an das Publikum vor. „Weißt du eigentlich“, fragten die Teilnehmer der Gruppe, „dass man mit 16 wählen kann, was andere über dich wissen, wie arm und reich sich auf dich auswirken oder wie gut es tut, einfach mal gelobt zu werden?“. Die Botschaft, dass man sich einmischen kann, wurde deutlich. Unverkennbar war aber auch die Erkenntnis, dass es dazu gut recherchiertes Wissen braucht.

Die vierte Gruppe stellte einen roten Faden vor, der die verschiedenen Projekte in der Gruppe miteinander verbindet. Kurz und knackig wurde dargelegt, dass in den Projekten unter eigener Verantwortung etwas erarbeitet wurde, was solidarisch für andere umgesetzt wurde und dabei gleichzeitig die Selbstständigkeit, Personalkompetenz und Sozialkompetenz der Projektteilnehmer förderte. Moderatorin Leonie zeigte sich beeindruckt von dem Engagement in den Projekten und betonte, dass Leute, die sich engagieren, heraus stechen.

Sich engagieren

So wurde auch in der nächsten Gruppe betont, wie wichtig es ist, dass sich Jugendliche engagieren. Engagement resultiere dabei aus Interesse und der Bereitschaft, anderen zu helfen. Statt nur an sich zu denken, müsse man für sich und andere Verantwortung übernehmen. Verantwortung sei der erste Schritt zu Selbstständigkeit und Selbstständigkeit schließlich der nächste Schritt zu dem Wege zu demokratischem Handeln. Im nächsten Beitrag wurde dieses Verständnis von Demokratie erweitert. Demokratie basiere auf Vielfalt, Verantwortung, Anerkennung und der Motivation, die Welt zu verbessern. Für die Projekte stehe dabei im Mittelpunkt, dass nachvollziehbare und erkennbare Veränderungen auch Freude am Tun und Spaß mache. Wichtig bei solchem „learning by doing“ sei allerdings, selbstkritisch zu bleiben: „Schließlich soll man Gutes tun und darüber auch reden!“.

Ohne Worte sprechen

Dass man seine Erfahrungen auch ohne Worte „zur Sprache bringen“ kann, zeigte die siebte Gruppe, die zum Abschluss der Präsentationen ein wortloses Theaterstück aufführte. Die Darsteller veranschaulichten, dass jede und jeder für einander Verantwortung trägt. So gelte es, Probleme anderer oder gesellschaftliche Missstände nicht einfach zu ignorieren. Stattdessen sind alle aufgerufen, selbst couragiert zu handeln, andere aufmerksam zu machen und sich Unterstützung zu holen.

Mit den Präsentationen war dieser erste begleitete Teil der „Lernstatt Demokratie“ beendet. Bevor die Teilnehmer in den noch anstehenden Workshops am Freitag selbst aktiv wurden, gab es für den Donnerstagnachmittag noch Gelegenheit, an verschiedenen Stadtspaziergängen teilzunehmen und die Stadt Münster näher kennen zu lernen.

(Münster, 5.6.2008, Veit Polowy)


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18.06.2008 (MF)

 
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